A 1000 Paper Cranes 19. July 2015 – Posted in: Allgemein

Legenden!

Wir haben einen kleinen Gastbeitrag für euch. Sandra ist Lehrerin und hat mir Ihrer Klasse 1116 Papierkraniche gefaltet. Warum? Das erzählt sie euch hier selbst:


Dies ist unser Ruf
Dies ist unser Gebet
Frieden zu schaffen in dieser Welt

Die Idee in meiner Klasse eine Einheit zum Thema „Friedenspädagogik“ durchzuführen, wuchs während einer Musikstunde in welcher wir (jetzt bitte nicht die Augen rollen) das Lied „Mama Ana Ahabak“ von Christina Stürmer hörten und inhaltlich besprachen. Die Kids (9 Jungs und ein Mädchen im Alter von 9-12 Jahren) hatte so viele Fragen zum Thema Krieg, 2. Weltkrieg, Drittes Reich, Kinder im Krieg und Flüchtlinge (kein Wunder, waren die Medienberichte voll dieser schrecklichen Bilder und Filme), dass ich beschloss, ihre Fragen zu sammeln und zum Unterrichtsthema zu machen. Da es sich immer anbietet, Projekte dieser Art fächerübergreifend zu gestalten, strickte ich die Inhalte für die Fächern Sachunterricht, Religion, Musik, Kunst und Deutsch.Im Ideenfindungsprozess war „Stones at Goliath“ ein toller Katalysator.
Morgens im Auto, auf dem Weg zur Arbeit läuft die CD seit Anfang des Jahres und dort kommen mir meist auch die besten Ideen für einen „kreativen“ Unterricht.„A Thousand Paper Cranes“ brachte mich auf die Idee, dass wir begleitend zum Schwerpunkt 2. Weltkrieg und den Atombombenabwurf auf Hiroshima, auch die Geschichte Sadakos ansprechen müssen und im Kunstunterricht 1000 Papierkraniche falten können.(Wir haben uns weiterhin mit den Ursachen und Formen von Krieg beschäftigt. Was Frieden bedeutet und wie in den unterschiedlichen Religionen damit umgegangen wird. Wir haben das Thema „Drittes Reich“ und Zweiter Weltkrieg aufgegriffen, uns über Kinder im Krieg und auf der Flucht auseinandergesetzt und uns mit dem Syrienkonflikt und der Arbeit von Hilfsorganisationen beschäftigt. In Deutsch haben wir mit unserer Klassenlektüre „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner begonnen und in Religion intensiv an den Menschen- und Kinderrechten gearbeitet.)Für den Musikunterricht hatte ich euch da bereits eine Doppelstunde gebucht – und dank der Backgroundinfos von dir und Bastian konnte ich meinen SchülerInnen auch von eurem ganz persönlichen Bezug zu diesem Lied berichten.

Ein neuer Morgen im Auto (wieder „A Thousand Paper Cranes“) und die Idee war geboren, das ganze Projekt in Form einer Spendenaktion durchzuführen, um nicht nur symbolisch den Wunsch nach Frieden zu unterstützen, sondern auch konkrete Hilfe für Kinder in Kriegsgebieten zu leisten. Die Idee war, dass jeder Schüler durch einen Faltpaten unterstützt werden sollte. Eine „Kranichpatenschaft“ beinhaltete, dass sich der Pate bereit erklärte, für jeden gefalteten Kranich eines Schülers oder einer Schülerin, einen im Voraus festgelegten Betrag zu bezahlen auch bestand die Möglichkeit die Klasse im Ganzen zu unterstützen.

 

 

Von Tag zu Tag wuchs das Projekt (aber auch die Arbeit und das organisatorische Drumherum) und viele weitere Ideen folgten z.B. der Aktions- und Präsentationstag unserer Arbeitsergebnisse in unserer Schule, (mit Kuchenbasar und der Möglichkeit das Kranichfalten von uns zu erlernen) und der „finale Schlussstein“, die Kraniche nach Hiroshima zum Kinderfriedensdenkmal zu schicken.

Die Klasse hat in den vier Wochen „Friedenspädagogik“ gemeinschaftlich die stolze Anzahl von 1116 Kraniche gefaltet.

Mit den Einnahmen aus dem Kuchenbasar des Präsentationstages und der Spendengeldern der Faltpaten konnten wir am 15.07. einen Gesamtspendenbetrag von 786,48 € an UNICEF überreichen, um dringende Hilfsprojekte in Syrien zu unterstützen

Tja und nun sind alle Kraniche aufgefädelt, verpackt und seit heute auf den Weg nach Hiroshima zur Internationalen Schule. Die Internationale Schule in Hiroshima ist Mitglied im „Klub der tausend Kraniche“ und kümmert sich um die Pflege des Kinder-Friedens-Denkmals und legt dort die gesendeten Kraniche nieder.

Wir hoffen, dass wir davon auch noch Fotos erhalten – eins wurde uns jedoch jetzt schon zugesagt, wir werden ebenfalls in den “Klub der Tausend Kraniche” aufgenommen.

Sandra Seiffart